Montag, 7. Januar 2008

...und es geht weiter!

Nach einer Woche Buenos Aires sind wir einem Hostería-Tipp der hiesigen Tageszeitung Clarín gefolgt und nach Tigre gefahren. Tigre ist eine kleine Stadt im Nordwesten der Hauptstadt und gilt als Startpunkt für den Besuch des Labyrinths unzähliger Flussarme, die sich im Delta des Río Paraná an seiner Mündung in den breiten Río de la Plata gebildet haben (Nur zur Info: Der Río de la Plata ist an seiner schmalsten Stelle etwa 50 km breit und bildet den Zusammenfluss des Río Paraná und des Río Uruguay. Durch beständigen, starken Wind vom Meer her wurde am Wochenende das Wasser den Fluss wieder "hochgedrückt" und stieg im ganzen Delta binnen Stunden um über zwei Meter!). Von hier gehen wir an Bord und werden mit einem Luxusliner (Foto) auf eine der Inseln gebracht. Die Fahrt gleicht einer Fahrt in die Vergangenheit. Wie auf den Spuren von Tom Sawyer entdecken wir hier die bunte Vielfalt einer Flusslandschaft. Die verwirrende Welt von Kanälen, Wasserstraßen und Inseln ist beeindruckend, der Kontrast zur Großtadt kann gewaltiger nicht sein. Die Landschaft lässt das Gedränge, den Lärm und die Hektik von Buenos Aires mit einem Mal vergessen und subtropische Flora, üppig gefüllte Flussbetten und das beständige Plätschern des Wassers verwöhnen die Sinne. Je weiter weg von Tigre, desto stiller wird es. Hier und da sieht man tote Schiffe ihrem Schicksal selbst überlassen, andere fast tote Schiffe fahren noch schwere Last und erinnern auf seltame Art und Weise an die Schaufelraddampfer des Mississippi. An den Ufern zeigt sich eine bunte Mischung architektonischen Könnens verschiedenster Epochen, allen Häusern gemein: sie sind nur über den Wasserweg zu erreichen, Stege und Stiegen hinauf zum Ufer zieren jedes bewohnte Grundstück. Hier bleiben wir drei Tage und zuweilen trauen wir uns auch in das braune Wasser des Flusses, der, zumindest in den drei breiten Haupkanälen, von kleineren und größeren, alten und noch viel älteren Schiffen befahren wird, da diese einen wichtigen Verkehrsweg ins Landesinnere darstellen. Braun ist der Fluss jedoch nicht deswegen, vielmehr schwemmt der Fluss auf seinen langem Weg zum Atlantik Eisen und 'ne Menge Schlamm aus dem Erdreich an. Den Argentinier scheint das wenig zu irritieren, denn bei einem Streifzug durch einige Flussarme sieht man mehr Menschen zu Wasser als zu Lande.

Wer sich einmal selbst ein Bild machen will, kann dies durch den kürzlich in den Kinos gezeigten Film La León tun. Eine ausführliche Beschreibung des Films gibt es hier.

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