

Grin|go [ˈgriŋgo], der; -s, -s [span.]: früher im span. Lateinamerika abwertend für Nichtromane, bes. Angelsachse (wahrscheinl. zu span. griego = "griechisch", übertr. auch "unverständlich, fremd"; "Esto es griego para mí."); heute Fremder in Südamerika, der eine nichtromanische Sprache spricht, in Argentinien allgemein für Immigranten, besonders aus Nordamerika, aber nicht aus Spanien, normalerweise nicht mehr als abwertend zu verstehen
So treffen wir gegen 22.00 am Campingplatz unserer Wahl, "Monte Bubi", in der Nähe von Villa Gesell ein und freuen uns auf unser zu Hause für die nächsten fünf Tage. Um so entsetzter sind wir beim Anblick des Inhalts der Zelttasche: Heringe en masse, alle 3 Zeltstangen und ein wunderbar großes Außenzelt... Nada más! Es fehlt das Innenzelt, das wahrscheinlich noch in Deutschland liegt. Ohne das ist der Rest nutzlos. Auf die Frage, wie lange der Supermarkt geöffnet sei und ob man dort auch Zelte bekommen könne, reagiert das Personal etwas irritiert. Schnell ist jedoch unsere Not erklärt und hilfsbereit, wie man unter Campern ist, bekommen wir als Provisorium für die kommende Nacht ein superkleines Zelt, wahrscheinlich kleiner als der Grundriss eines französischen
Bettes. Damit Sturm und Regen nicht noch ihr Übriges tun können, um uns um diese Nacht zu bringen, spannen wir dass "deutsche" Außenzelt als Schutz darüber... Gerade im Moment voller Aktivität ko
mmt unser "Nachbar" vorbei und fragt: "¿Ya saben cómo?", frei übersetzt: "Ihr wisst schon, wie man ein Zelt aufbaut, oder?" Zu Recht. Denn das Ding, in dem wir schlafen werden, gleicht weniger einem Zelt, als eher einer Schildkröte, der man einen viel zu großen Panzer aufgesetzt hat. Nach der Erläuterung der Lage scheint das Eis zu unseren Nachbarn gebrochen. Man bietet uns an, im Falle eines Wetterumschwungs Unterschlupf in ihrem Vorzelt zu finden, u
nd so beginnt ein schier endloser Monolog über das Camperdasein in Argentinien mit einigen längeren Abstechern in die Politik des Landes, das Wetter und die Geografie. Während der Ansprache wächst in mir die Verzweiflung so sehr, dass ich fast heulen möchte, so groß ist die Hoffungslosigkeit, je wieder aus den Händen dieses von Sprechdurchfall geplagten Mannes zu kommen. Dennoch gelingt uns das scheinbar Unmögliche zu später Stunde, sodass wir endlich und vollkommen erschlagen in unseren Kokon schlüpfen, um uns am nächsten Morgen einigermaßen erholt ein neues Zuhause zu kaufen. Siehe da!