Nach einer etwa zweistündigen Fahrt an der Talsperre Embalse de Piedra de Aguila, danach links und dann 36 km auf unbefestigten Pisten gerade aus durch die patagonische Steppe ... und irgendwann erhebt sich aus dem Nichts die Estancia Paso Flores. Sowohl in deutscher als auch spanischer Sprache wird man willkommen geheißen. Das Gelände gleicht einem Kloster, einer Jugendherberge, einem Bauernhof und einer Begegnungsstätte zugleich. Ein Spaziergang auf dem Gelände, vorbei an Gemüsegärten, Ställen, Weiden, lässt uns an das friedliche Leben der Familie Ingalls (Unsere kleine Farm) erinnern. Sogar ein eigener Friedhof zeugt von der Autonomie und Abgeschiedenheit dieses Ortes. Nach dem Mittagessen haben wir die Möglichkeit, mit Klaus zu sprechen. Klaus hat Deutschland im Alter von 6 Jahren zusammen mit seiner Familie verlassen, das war Mitte der fünfziger Jahre. Nach dem Krieg hatte sich in Pforzheim eine Gruppe gläubiger Menschen gebildet, die aber durch die vergangenen Jahre den Glauben an die Kirche verloren hatte, der Bibel jedoch als Grundlage ihres Glaubens und Lebens treu bleiben wollten. Da man immer mehr erkannt hatte, dass ein Leben in Deutschland nicht mit diesen Überzeugungen zu vereinbaren sei, verspürte man immer mehr den Wunsch Deutschland zu verlassen. Das war die Idee, die Umsetzung blieb jedoch erstmal ein Traum. Verschiedenste Versuche, in anderen Ländern Arbeit und eine neue Heimat zu finden, schlugen fehl. Die Menschen aus Pforzheim begegneten viel Misstrauen und Unglauben, so traf man sich weiterhin regelmäßig zu gemeinsamen Bibelstunden in der Konditorei von Klaus' Vater. Bis eines Tages ein englischer Seemann in einer Londoner Zeitung ihre Anzeige las ...
Fortsetzung folgt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen