Ich kam mir jedenfalls beim Gedanken an die deutsche Brotback-Kunst ziemlich einsam vor. Und auf Birgits Einwand, wir hätten doch das typische gesunde Frühstück und den typischen Kaffee und Kuchen in Deutschland, hab ich mich auch schon auf die Rückkehr gefreut und dass wir dann endlich wieder mit Mutter und Vater, Oma und Opa, Tanten und Vettern beim Frühstück sitzen können. Als unser Freund Juan dann aber das deutsche Bier und den Frühschoppen erwähnte, war ich etwas versöhnlicher gestimmt, denn das deutsche Bier am Wochenende möchte ich nun wirklich nicht missen ... auch wenn ich noch nie beim Frühschoppen war. Gut, es macht den Bierbauch salongfähig, belastet unsere Krankenkassen und macht die halbe Nation zu Alkoholikern, aber was hammer den sonst?! Vielleicht wird sich ja in Zukunft ein ganz neues Miteinander einstellen, wenn die ganzen Raucher da draußen in der Kälte zusammen stehen müssen! Zu dumm, dass ich nicht rauche...
Grin|go [ˈgriŋgo], der; -s, -s [span.]: früher im span. Lateinamerika abwertend für Nichtromane, bes. Angelsachse (wahrscheinl. zu span. griego = "griechisch", übertr. auch "unverständlich, fremd"; "Esto es griego para mí."); heute Fremder in Südamerika, der eine nichtromanische Sprache spricht, in Argentinien allgemein für Immigranten, besonders aus Nordamerika, aber nicht aus Spanien, normalerweise nicht mehr als abwertend zu verstehen
Samstag, 12. April 2008
Mate ist eine Lebensauffassung
Letztens beim Mate trinken hab ich mir mal wieder gedacht, was wir Deutschen eigentlich für nette Rituale, Sitten und Bräuche haben? Hier in Argentinien trinkt man mehrmals am Tag zusammen Mate, steht beieinander, quatscht gemütlich oder trinkt den Mate auch einfach nur nebenbei in der Fachkonferenz. Ein schönes Ritual, genau so wie das sonntägliche Asado, bei dem die ganze Familie oder sogar die ganze Sippe zusammen kommt. Und beim Asado oder generell beim Abendessen darf ein gemütlicher Wein natürlich nicht fehlen, auch wenn man sich mal schnell eben eine Pizza teilt. Das Teilen der Pizza hat den Vorteil, dass man gleich mehrere verschiedene Pizzen bestellen kann (am besten noch hintereinander) und keine Riesenscheibe "Funghi" alleine futtern muss wie in Deutschland. (Die "Quattro Stagioni" bietet immerhin noch ein bisschen Abwechslung beim Pizza-Marathon...) Alles Beispiele für das soziale Miteinander in Argentinien, nur böse Zungen behaupten, dass Argentinien längst die Schwelle zum Industrieland gepackt hätte, wenn es nicht überall so gemütlich zuginge...
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