
Acht Tage Buenos Aires, acht Tage Bangen um das eigene Wohlbefinden, die Gesundheit und den Schlaf. Hier ist alles lebendig, alles macht Krach, und Niemand und Nichts kommt jemals zur Ruhe. Für hyperaktive und manische Zeitgenossen eine adäquate, reizvolle Umgebung, für mich dagegen ein
Survival-trip der anderen Art. Hinzu kommen sechs

Tage
Fortbildung von neun - 17 Uhr, acht Stunden sitzen, zuhören und versuchen zu verstehen. Zusammen genommen ein Projekt, das fast zu einer Mission Impossible geworden ist.
Ein Glück, dass ich schon am ersten Tag den so notwedigen Gegenpol entdecke und damit mein Überleben sichere.

Nicht unweit von der
Subte-Station Plaza Italia und ebenfalls von meiner Unterkunft fuß

gängig zu erreichen befindet sich der
Botanische Garten, die grüne Lunge dieser südamerikanischen Metropole. Hier komme ich nach dem Kurs gerne hin, um Nichts zu tun, die Ruhe zu genießen und frische Luft zu atmen. Viele tun es mir gleich, un

d so lassen nachmittags viele großstadtmüde Krieger auf den grünen Wiesen den Tag enspannt ausklingen. Der Großteil der Lebewesen hier hat jedoch vier Beine und freut sich täglich gegen sechs Uhr auf frische Milch und Futter. Was für die Engländer der "Fünf-Uhr-Tee" ist für die hiesigen Katzenscharen ihr "sechs-Uhr-Whiskas", so heißt es in einem der vielen
Berichte über die Katzen des berühmten Gartens. Schätzungsweise leben hier dreihundert Katzen. Zunächst Opfer der grausamen

Hautierfraktion gelten sie heute als Wahrzeichen dieser Stadtoase. Engangierte und fürsorgende Nachbarn haben sich dieser Kreaturen angenommen und schon so manchesmal vehement die Abschiebung durch die Stadt abwenden können. Dieser Ort ist für mich ein Lieblingsort geworden. Egal, wo man geht, steht, sitzt oder liegt: Irgendwo ist immer eine Mietze in Sicht, einige scheu, andere neugierig und kontaktfreudig. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.
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