Montag, 3. September 2007

Dat soll ich doch wohl nich glauben

Die Stadt war schon seit Tagen schneefrei, hier und da mühte sich vom Schnee ersticktes braun-grünes Gras, den Anschein von Frühling zu erwecken und nur in unserem Garten wehrte sich noch eine kleine Insel Schnee gegen die Schmelze. Temperaturen von bis zu 11º Celsius, was hier schon Frühlingsgefühle freisetzt, hatten dem Schnee in der letzten Woche den Garaus gemacht. Und dann sitzen wir gestern Abend im Wohnzimmer über ein paar Projektarbeiten zu brüten - die jährliche Ausstellung der Deutschabteilung zum 3. Oktober steht bevor - und quatschen mit einer Kollegin die Zeit tot. Nach einiger Zeit sehe ich so nebenbei mal wieder in den Garten hinaus, den die mittlerweile hereingebrochene Dämmerung in Dunkelheit hüllen sollte - so hatte ich es jedenfalls erwartet -, aber irgendwie war es da draußen viel heller als es hätte sein müssen. "Nää ´ne!" entfuhr es mir spontan und Birgit bekam fast´n Schrecken, folgte meinem Blick und vermutete wohl etwas Ungeheuerliches da draußen, "dat soll ich doch wohl nich glauben, et is schon wieder am schneien!" Die Verwunderung stand uns ins Gesicht geschrieben, war doch die Kollegin erst eine Stunde zuvor durch diesen braun-grünen Garten, den ein Törchen mit dem Nachbargrundstück verbindet, gekommen, sozusagen hintenrum wie man bei uns am Niederrhein so sacht. In kürzester Zeit hatte sich der Garten und alles andere mit einem weißen Tuch bedeckt. Und bis heute morgen sollten dann noch ein paar Zentimeter dazu kommen. Aus ein paar Zentimetern sind inzwischen 10 cm in der Stadt, 15 cm im Garten (siehe Foto, von heute morgen) und 40 cm auf dem Cerro Catedral geworden. Aktuelle Meldung: En la cumbre (Gipfel) Schneefall, eingeschränkte Sicht, -2,4º C, gefühlt -18º C, Wind 30-60 km/h, in Böen 90-120 km/h (um 17:00 bis 180 km/h!), Schneehöhe 210 cm, Tendenz steigend... Da werden wir wohl die Tage noch mal die Skier schnallen, denn irgendwas Positives muss man diesem blöde Schnee ja abgewinnen.

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